Ja, ich bin überzeugt, dass ein guter Personaleinsatzplaner nicht nur Fachwissen, sondern auch ein Herz für die zu verplanenden Mitarbeiter braucht. Mit Herz meine ich Empathie, die Kunst sich in den Mitarbeiter und seine Bedürfnisse hinein fühlen zu können.

Das Prinzip der Personaleinsatzplanung ist einfach. Man hat einen Bedarf und der wird mit den passenden Schichten abgedeckt. Je nach Personalstärke braucht man hier mehr oder weniger Feinspitzengefühl oder schlicht eine gute Applikation.

Ich habe im Laufe der Zeit schon mit diversen teils guten und teils schlechten Applikationen gearbeitet. Es waren Excel-Sheets, oder Java Anwendungen aber auch recht praktische Applikationen dabei.

Doch was mir bei jeder Planungswoche, die ich erstellt hatte, am wichtigsten war, war der Mitarbeiter. Ich habe nicht nur Namen hin und her gezogen, bis es gepasst hat. Ich habe hinter jedem Namen ein Gespür entwickelt, welche Schicht am besten zu den Lebensgewohnheiten des Mitarbeiters passt.

Die Mutter, die nur vormittags arbeiten kann, der Student, der am Samstagabend lieber feiert und sonntags die Frühschicht absolut nicht schafft. Der Ehemann, der liebend gern am Sonntag die Mittelschicht macht, um nicht zur Schwiegermutter essen gehen zu müssen.

Dann gab es die Mitarbeiter, die liebend gern die Spätschichten unter der Woche gemacht haben, weil sie so mehr vom Tag hatten, wiederum andere am liebsten nur die aller früheste Schicht, um den Nachmittag noch nutzen zu können.

Die Fahrgemeinschaften, die Vorlesungszeiten, die wechselnden Papa oder Mama Wochen(enden), die Sportverein Termine und so weiter, alles musste zusätzlich beachtet werden.

Ganz wichtig war hier, eine Brücke zwischen dem Bedarf der Firma und den Mitarbeitern zu bilden.

Alles nicht so einfach, ich habe oft bis in die Nacht gearbeitet; Schichten getauscht, geschoben, gelöscht oder verkürzt. Natürlich mussten dabei auch die Arbeitsschutzgesetze beachtet werden.

Aber ich habe die Schichtplanung geliebt, es war eine großartige Zeit.

Jetzt gibt es so wundervolle technische Lösungen, wo der Personaleinsatzplaner mit direktem Feedback der Mitarbeiter planen kann, wo man kaum noch was händisch verändern muss, weil Automatismen greifen und die Applikation erweiterungs- und lernfähig ist.

Doch bei all den wundervollen Lösungen bin ich mir sicher, dass es immer noch Empathie braucht, um einen guten Schichtplan zu erstellen.